Tussenhausen (08.2010). Das Wohl der jüngsten Bürger liegt den Gemeinderäten sehr am Herzen. So fiel es ihnen auch nicht schwer, für die Generalsanierung des im Jahre 1973 erbauten Kindergartens „grünes Licht“ zu geben. Man war sich einig: „Eine wirtschaftliche, energetisch sinnvolle und auch preiswerte Lösung muss her“. Der Umbau des Kindergartens ist mit rund 420 000 Euro veranschlagt, für den Markt nicht gerade ein Pappenstiel. „Diese Investition sind wir unseren Kindern schuldig“ drängten Bürgermeister Johannes Ruf und Gemeinderat Manfred Mayer auf Zustimmung, die nach längerer Beratung über Detailfragen letztlich einstimmig ausfiel.

Bedenken wegen zu hoher Kosten – „da ist manches sicher auch billiger zu machen“ - äußerte Johann Högg jun. Er brachte auch die Alternative „Abbruch und Neubau“ ins Spiel und bat zu prüfen, ob es nicht kostengünstiger wäre, würde man dem Beispiel vieler Kommunen folgend, einen Generalunternehmer mit der Sanierung des Kindergartens beauftragen und von ihm die Räume mieten. Dieser Vorschlag stieß im Gremium auf wenig Gegenliebe. Mehr Interesse weckte da schon der Einwurf von  Hubert Benz, der für eine Aufstockung des Dachstuhls plädierte, „um mehr Stauraum zu erreichen“. „Da müssen sie aber noch mal 100 000 Euro drauflegen“ beschied ihn Architekt Andreas Singer, der dem Gemeinderat detailliert Pläne und Kostenberechnung für den Umbau des Kindergartens erläuterte.

Danach muss das in die Jahre gekommene Gebäude von Grund auf  saniert werden. Eine Neueindeckung des Daches ist von Nöten und auch die Dämmung der Fassaden. Die vorhandenen Nachtspeicheröfen sollen einer modernen, energiesparenden Heizungsanlage Platz machen.  Öl, Gas oder Pellets? Darüber ist noch nicht entschieden. Im Zwischengeschoss soll es eine neue Spielebene geben. Der Eingangsbereich soll aufgewertet und heller werden. Zudem will man dem Kindergarten neue Wärmeschutzfenster spendieren.

Anfang September geht der Zuschussantrag an die Regierung von Schwaben. Man rechnet mit 100 000 Euro. Auch das Landratsamt Unterallgäu hat signalisiert, dem Markt für neu zu schaffende Betreuungsplätze finanziell unter die Arme zu greifen. Pro Krippenplatz und Kind unter drei Jahren stellte die Behörde für die Erstausstattung einen Zuschuss von 1250 Euro in Aussicht. Weil keine Ersatzräume zur Verfügung stehen, soll die Sanierung des Kindergartens in zwei Bauabschnitten, in den Jahren 2011 und 2012, vorwiegend in den Ferien erfolgen.

Mehrere Varianten zur Straßen- und Kanalerneuerung im Thingweg erörterte mit den Räten Diplom Ingenieur Josef Tremel aus Augsburg. Dafür seien nur kleine Reparaturarbeiten nötig, machte er deutlich und bezifferte die Kosten auf 19 000 Euro. Tausend Euro weniger kostet das Angleichen von 15 Kanaldeckeln an das Fahrbahnniveau in der Zaisertshofener Straße. Der Gemeinderat entschied sich hier für eine „schwimmende Lösung“. Will heißen, die Abdeckungen gleichen sich automatisch der Höhe des Straßenbelags an. Eile tat not, hatten sich doch die Anwohner bei Bürgerversammlungen wiederholt über Lärmbelästigung, besonders durch Containerfahrzeuge beschwert. Beide Projekte sollen im Frühjahr 2011 angepackt werden.

Dringend saniert werden muss auch die Wasserleitung im Sudetenweg. Nach vier Rohrbrüchen und  20 000 Euro Reparaturkosten in den letzten zwei Jahren ist diese Maßnahme sicher kein Luxus. In einem Aufwasch sollen auch die Hausanschlüsse erneuert werden. Mit 84 400 Euro würde dieses Vorhaben den Etat 2010 erheblich belasten und muss daher ins Haushaltsjahr 2011 verschoben werden. Weil die aus dem Jahre 1991 stammende Wasserabgabesatzung nicht mehr geltendem Recht entspricht, verabschiedete der Gemeinderat, wie vom Bayerischen Innenministerium empfohlen, eine neue Regelung. Das von Steinmetzmeister  Erwin Imminger spendierte Steinkreuz  wird am Radweg Mattsies-Tussenhausen aufgestellt. Den Standort am Eingang des Angelberger Forstes lehnten die Markträte ab.Vom neuen Schuljahr an  besuchen die Kinder der fünften Klassen aus Tussenhausen, Mattsies und Zaisertshofen die Mittelschule in Türkheim. Die Regierung von Schwaben hat die Umsprengelung genehmigt.

Franz Issing

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