Jetzt für kostenlosen Gebäude-Check bewerben

Worauf kommt es bei einer Gebäudesanierung an? Welche Heizung kommt für mich infrage? Und welche Fördermöglichkeiten gibt es? Bei diesen Fragen möchte der Landkreis Unterallgäu die Bürgerinnen und Bürger unterstützen und startet die mehrjährig angelegte Beratungsaktion „Check Dein Haus“. Wesentliche Bestandteile der Aktion sind ein kostenloser Online-Infoabend zum Thema Sanierung und kostenlose persönliche Beratungstermine zu Hause.

„In einem durchschnittlichen privaten Haushalt entfallen rund 85 Prozent des Energieverbrauchs auf Heizung und Warmwasser“, sagt Klimaschutzmanagerin Sandra ten Bulte: „Wärmebedarf und CO2-Ausstoß können durch eine energetische Sanierung drastisch reduziert werden.“ Das diene dem Klimaschutz, bringe aber auch jedem Einzelnen Vorteile, wie mehr Behaglichkeit, langfristige finanzielle Einsparungen und eine Wertsteigerung der Immobilie. Dennoch seien im Unterallgäu viele Häuser noch nicht saniert, stellt ten Bulte fest.

Landrat Alex Eder erläutert: „Die Aktion ‚Check Dein Haus‘ ist Bestandteil unserer Wärmeoffensive. Wir wollen den Unterallgäuerinnen und Unterallgäuern helfen, Einsparmöglichkeiten aufzudecken und so gleichzeitig den Klimaschutz im Landkreis vorantreiben.“ Die Aktion führt der Landkreis zusammen mit dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) und der Verbraucherzentrale Bayern durch.

Rund um das Thema Sanieren geht es bei einem kostenlosen Online-Infoabend am Donnerstag, 7. April, von 18.30 bis 20.30 Uhr über Zoom. Anmelden kann man sich online auf www.unterallgaeu.de/veranstaltungen oder unter www.unterallgaeu.de/waermeoffensive. Anmeldeschluss ist der 4. April. Wer angemeldet ist, erhält den Zugangslink bis spätestens 6. April per E-Mail.

Energieberater Andreas Wild (links) zeigte Hausbesitzer Elmar Unglert (rechts) beim Gebäude-Check auf, mit welchen Maßnahmen er noch mehr Energie sparen könnte. (Foto: Manuel Allgaier/eza!)

 

Außerdem können sich Unterallgäuer Bürgerinnen und Bürger für einen kostenlosen rund zweistündigen Gebäude-Check bei sich daheim bewerben. Hier beurteilt ein qualifizierter Energieberater den Strom- und Wärmeverbrauch, die Gebäudehülle und die Heizungsanlage, gibt Tipps zu Einspar- und Sanierungsmaßnahmen und erläutert, ob Fördermöglichkeiten bestehen und ob der Einsatz erneuerbarer Energien für den Kunden interessant wäre.

Da im Rahmen des Modellprojekts „Energiewende Unterallgäu Nordwest“ bereits zahlreiche Energieberatungen im Nordwesten des Landkreises angeboten wurden, soll der Fokus der Beratungen zunächst auf dem restlichen Teil das Landkreises liegen. „Wir wollen innerhalb von drei Jahren rund 600 Beratungen anbieten“, so Klimaschutzmanagerin ten Bulte.

2022 gibt es kostenlose Beratungen in Bad Wörishofen, der Verwaltungsgemeinschaft Türkheim, sowie den Gemeinden Tussenhausen, Markt Wald und Ettringen. Bürgerinnen und Bürger mit einem Haus in einer dieser Gemeinden können sich direkt bei eza! für eine Beratung bewerben, telefonisch unter (08 31) 96 02 86 74 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Anmeldeschluss für Tussenhausen ist der 15. Juni. Die Anzahl der Beratungen 2022 ist auf 240 begrenzt. Die Beratungen finden in Tussenhausen schwerpunktmäßig im Juli statt. Ein Großteil der Energieberatungskosten wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz übernommen. Der Landkreis Unterallgäu trägt die übrigen Kosten.

Im Vorfeld der eigentlichen Aktion war bereits ein Haus für eine Musterberatung gesucht worden. In Tussenhausen stellte der 2. Bürgermeister Elmar Unglert sein Haus für eine Musterberatung zur Verfügung. Das Dach des Zweifamilienhauses mit dem Baujahr 1967 ist laut Elmar Unglert 2007 gedämmt worden. 1991 wurden neue Fenster eingebaut. Die Wärmeerzeugung und die Warmwasserbereitung erfolgt seit 2017 durch einen Gasbrennwertkessel in Kombination mit einer Solarthermieanlage auf dem Dach. Zudem ließ Unglert 2010 auf dem Garagendach und 2020 auf dem Dach des Wohnhauses eine Photovoltaikanlage installieren. Damit werden unter anderem ein Elektro- und ein Hybridauto geladen.

Laut Energieberater Andreas Wild ist das Haus in gutem Zustand – insbesondere, wenn man bedenke, dass es schon über 50 Jahre alt ist. Am sinnvollsten wäre aus Sicht des Fachmanns zusätzlich der Einbau neuer Fenster. Der Staat würde 20 Prozent der Kosten dafür übernehmen. Sollte der Hausbesitzer diese Einzelmaßnahme angehen, empfiehlt der Energieberater dann auch gleich gedämmte Rollladenkästen einzubauen. Der finanzielle Aufwand dafür halte sich in Grenzen. Ungleich höher wären die Investitionskosten für eine Fassadendämmung, womit aber auch der höchste Einspareffekt bei den Energiekosten erzielt werden könnte.

Elmar Unglert, der sich schon länger intensiv mit verschiedensten Themen rund ums Energiesparen beschäftigt hat, fühlte sich nach der rund zweistündigen Beratung in vielen Dingen bestätigt. Er kann den Bürgerinnen und Bürgern nur empfehlen, das kostenlose Angebot eines Gebäude-Checks anzunehmen. Nicht nur in seiner Heimatgemeinde Tussenhausen sieht er durch die energetische Optimierung von Bestandsgebäuden noch große Energieeinsparpotenziale.

Weitere Infos finden Sie im Internet unter www.unterallgaeu.de/waermeoffensive

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